2006-11-08 15:01:35

Marx kritisiert Vorgehen gegen Koblenzer Kirchenasyl


Scharfe Kritik am staatlichen Vorgehen zur Beendigung eines Kirchenasyls in Koblenz hat heute der Trierer katholische Bischof Reinhard Marx geübt. Der Staat habe sich hier gewaltsam über das von der Kirche gewährte Asyl hinweggesetzt. Zwar hätten die staatlichen Instanzen innerhalb der Rechtsordnung gehandelt, so der Bischof. Mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel und auf den bisher unstrittigen Respekt vor dem besonderen Charakter von Kirchen könne er ihr Vorgehen aber weder gutheißen noch billigen.
Am 31. Oktober war die Polizei in die katholische Kirche Sankt Peter in Koblenz-Neuendorf eingedrungen und hatte das dort der kurdischen Familie Yildirim gewährte Asyl beendet. Vom Flughafen Frankfurt aus wurden die Eltern und ihre drei in Deutschland geborenen minderjährigen Kinder abgeschoben. Die Familie lebte seit über zehn Jahren in Koblenz. Seit dem 11. Oktober hatte ihr die Pfarrgemeinde Sankt Peter Asyl gewährt.
Bereits im August hatte Marx, zu dessen Bistum Trier Koblenz gehört, in einem Schreiben an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der auch SPD-Bundesvorsitzender ist, ein Bleiberecht für die Familie Yildirim verlangt.
(kna 081106 mc)









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