Menschen dürfen in
der Gesellschaft nicht an dem gemessen werden, was sie haben. Das forderte die Vize-Präsidentin
des Deutschen Bundestags, Karin Göring-Eckhardt, gestern auf der Synode der Evangelischen
Kirche Deutschlands in Würzburg. Zum Synodenmotto "Gerechtigkeit erhöht ein Volk
- Armut und Reichtum" meinte die Grünen-Politikerin: "Auch Armut oder Reichtum kann
menschliche Würde weder schmälern noch vergrößern. Ob reich oder arm - christlicher
Auftrag ist es, sich mit dem, was man hat, und mit dem, was man ist, in die Nachfolge
Christi zu stellen. Und entscheidend ist, ob wir bereit sind, die Mittel, über die
wir verfügen - gerade auch die finanziellen -, zum Wohle aller einzusetzen." Die Politikerin
kritisierte eine Haltung der Herablassung Armen gegenüber. Und sie fragte auch: "Warum
wetteifern eigentlich die deutschen Länder immer um die besten Gymnasien und die klügsten
Abiturienten? Vielleicht sollte ja die evangelische Kirche einen Wettbewerb ausschreiben
um das Bundesland mit den besten Hauptschulen - jedenfalls solange wir die noch haben." (ekd
online 07.11.06 sk)