Israel: Franziskaner-Kustos beklagt Verschlechterung der Lage in Nahost
Der Franziskaner-Kustos im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, hat den jüngsten
Papstappell für ein Ende des Blutvergießens im Gaza-Streifen begrüßt. Beim Angelusgebet
hatte Benedikt gestern eine rasche "Wiederaufnahme von direkten, ernsthaften, konkreten
Verhandlungen" gefordert. Der Franziskaner hofft, dass die Papstmahnung nicht ungehört
bleibt. Gleichzeitig beurteilt er die Lage in Nahen Osten mit wenig Optimismus: "Der
Papst hat an unser aller Verantwortungsbewusstsein appelliert, vor allem an das der
Politiker, damit sie alles tun, um den alten Hass zu überwinden. Die Ankündigung einer
Regierung der nationalen Einheit für die Palästinenser kommt nicht zum ersten Mal.
In den letzten Monaten haben wir viele Ankündigungen und Erklärungen gehört. Jetzt
kommt es darauf an, ob sie umgesetzt werden. Ich hoffe, dass diese Befriedung Wirklichkeit
wird und durch das Leben in den besetzten Gebieten belegt wird. Bislang sind es nur
Versprechungen. Ich glaube, dass die internationale Gemeinschaft dabei eine Hauptrolle
spielt. Sie muss starken politischen und wirtschaftlichen Druck ausüben, damit die
lokalen Behörden die Dinge in die Hand nehmen und nicht noch weiter verschlimmern
lassen. Egal wie man die jüngsten Ereignisse beurteilt, haben sie die arabische Bevölkerung
verbittert und eine noch schwierigere Situation hervorgebracht." (rv 06.11.06
bg)