2006-11-05 13:19:41

Irak: Saddam zum Tod verurteilt


Das Weiße Haus in Washington und die britische Regierung, aber auch der Iran haben die Todesstrafe gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein begrüßt. Hussein ist von einem Sondertribunal zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Die Richter befanden ihn, seinen Halbbruder sowie den früheren Chef des Gerichtshofs der Ermordung von Schiiten für schuldig. In dem Prozess ging es um ein Massaker in der Stadt Dudschail, bei dem 1982 rund 150 Menschen ermordet wurden.
Die Hohe UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, hat heute an die irakische Regierung appelliert, die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Saddam Hussein und weitere Verurteilte auszusetzen. Die Verurteilten hätten ein Recht darauf, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen, so Arbour in einer Erklärung, die in Genf veröffentlicht wurde. "Amnesty international" und andere Menschenrechts-Organisationen bedauerten das Todesurteil.
Der frühere Präsident des Irak unterbrach die Urteilsverlesung mit erregten Zwischenrufen. Saddams früherer Stellvertreter Taha Yassin Ramadan muss lebenslang ins Gefängnis, drei weitere Angeklagte erhielten 15 Jahre Haft. Einer wurde freigesprochen. In dem neunmonatigen Prozess ging es um das Massaker an 148 schiitischen Dorfbewohnern. Aus Furcht vor Ausschreitungen verhängte die irakische Regierung für heute eine Ausgangssperre über mehrere Städte. Der Anwalt Saddams hatte vor Unruhen im Falle eines Schuldspruchs gewarnt.
(dw/agenturen 05.11.06 sk)







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