Das Weiße Haus in Washington und die britische Regierung, aber auch der Iran haben
die Todesstrafe gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein begrüßt.
Hussein ist von einem Sondertribunal zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Die
Richter befanden ihn, seinen Halbbruder sowie den früheren Chef des Gerichtshofs der
Ermordung von Schiiten für schuldig. In dem Prozess ging es um ein Massaker in der
Stadt Dudschail, bei dem 1982 rund 150 Menschen ermordet wurden. Die Hohe UNO-Kommissarin
für Menschenrechte, Louise Arbour, hat heute an die irakische Regierung appelliert,
die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Saddam Hussein und weitere Verurteilte auszusetzen.
Die Verurteilten hätten ein Recht darauf, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen,
so Arbour in einer Erklärung, die in Genf veröffentlicht wurde. "Amnesty international"
und andere Menschenrechts-Organisationen bedauerten das Todesurteil. Der frühere
Präsident des Irak unterbrach die Urteilsverlesung mit erregten Zwischenrufen. Saddams
früherer Stellvertreter Taha Yassin Ramadan muss lebenslang ins Gefängnis, drei weitere
Angeklagte erhielten 15 Jahre Haft. Einer wurde freigesprochen. In dem neunmonatigen
Prozess ging es um das Massaker an 148 schiitischen Dorfbewohnern. Aus Furcht vor
Ausschreitungen verhängte die irakische Regierung für heute eine Ausgangssperre über
mehrere Städte. Der Anwalt Saddams hatte vor Unruhen im Falle eines Schuldspruchs
gewarnt. (dw/agenturen 05.11.06 sk)