Der Mitgliederverlust der EKD setzt sich fort: Im vergangenen Jahr haben die 23 Landeskirchen
insgesamt 242.000 Mitglieder verloren und sind um 0,9 Prozent auf 25,4 Millionen zurückgefallen.
Das hat eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea bei den Landeskirchen
und dem EKD-Kirchenamt in Hannover ergeben. Verglichen mit dem Jahr 2000 hatten die
Landeskirchen Ende 2005 rund 1,2 Millionen Mitglieder weniger. Am schnellsten verläuft
der Schrumpfungsprozess bei der kleinsten Kirche, der Evangelischen Landeskirche Anhalts.
Im Osten bluten die Kirchen insbesondere wegen des Wegzugs von Kirchenmitgliedern
in den Westen aus. Hart trifft es neben Anhalt auch die Pommersche Evangelische Kirche,
die um 2,7 Prozent auf 104.000 Mitglieder geschrumpft ist. Im Westen trägt die
rote Laterne die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die um zwei Prozent auf
2,6 Millionen Mitglieder zurückgefallen ist. Das erscheint umso gravierender, als
Bayern als wirtschaftsstarkes Land Zuzugsgebiet für Menschen aus anderen Bundesländern
ist. Der Rat der EKD hatte im Impulspapier „Kirche der Freiheit“ Anfang Juli angekündigt,
sich mit dem Mitgliederrückgang nicht abfinden zu wollen. Erklärtes Ziel ist es, bis
zum Jahr 2030 die Zahl der Mitglieder bei rund 26 Millionen zu halten. (idea 05.11.06
sk)