In Betlehem versucht
ein Jugendzentrum, die Abwanderung palästinensischer Christen aus dem Nahen Osten
zu stoppen. Dazu hat das Juthouruna Jugend-Forum unter anderem eine Zeitschrift gegründet,
berichtet der Leiter des Zentrums, Charles Abou Saada. „Das ist die einzige christliche
Zeitschrift in arabischer Sprache im Heiligen Land überhaupt. Da gehen wir immer vom
Wort Gottes aus, von der Bibel, nehmen einen Vers und sagen: Was bedeutet das heute?
Was sagt das jungen Leuten? Wie soll ich leben? Usw. Vor allem sprechen wir von ethischen
und moralischen Problemen im Heiligen Land. Und dann veröffentlichen wir natürlich
Nachrichten und weisen auf Veranstaltungen hin...“Die Zahl der Leser ist allerdings
sinkend - und das kann auch gar nicht anders sein: Wer kann, verlässt die besetzten
Gebiete, die Zahl der Christen dort geht – natürlich auch bei den Jugendlichen – rapide
zurück.“Also, vor allem seit dem Libanon-Krieg, der vor kurzem geführt wurde, hat
eine neue Welle der Auswanderung begonnen. Die Provinz Betlehem hat etwa 80.000 Einwohner,
und die Christen sind heute nur noch 32 oder 33 Prozent davon. Die Schwierigkeiten
sind enorm. Das politische Problem ist nicht leicht zu lösen, weil noch nicht alle
Seiten den guten Willen haben, Gerechtigkeit herzustellen und dadurch einen Frieden
möglich zu machen. Also: Entweder resigniere ich, bleibe und führe ein hartes Leben,
sehr einfch und mit vielen Problemen im Alltag – oder ich gehe.“ (rv 03.11.06 sk)