Papst Benedikt XVI. wird heute Abend um 18 Uhr an den Gräbern seiner Amtsvorgänger
in den Grotten des Petersdoms beten. Am 2. November gedenkt die Kirche traditionell
aller Verstorbenen, einen Tag nach dem Gedenken an die Heiligen. Dazu Erzbischof Angelo
Comastri, der neu ernannte Erzpriester von Sankt Peter:
„“Es ist klar, dass
wir uns - neben den Heiligen im Paradies - auch an jene erinnern, die auf dem Weg
zum Paradies sind, die im Fegefeuer sind. Das Fegefeuer ist keine Hölle in Zweitauflage,
sondern das Vorzimmer zum Paradies, ein Ort der Freude also. Die Seelen in Erwartung
des Paradieses sind Personen, die in Kommunion mit uns leben. Wir können für sie beten,
und sie können dasselbe für uns tun. Und dies vermag die Angst vor der Einsamkeit
zu brechen.“
Den Tod aus dem Leben auszuschließen, ist für Comastri eine bedauernswerte
Tendenz der Gegenwart.
„Man fürchtet den Tod dann, wenn man auf sein Geheimnis
keine Antworten hat. Unsere Gesellschaft hat sich ganz und gar auf dem Heute und dem
Diesseits verschrieben. Doch das Diesseits ist nicht das ganze Leben. Wir Christen
wissen, dass das menschliche Leben einen Keim der Ewigkeit in sich trägt. Und in unserem
Leben haben wir Zeit zu entscheiden, auf welche Ewigkeit wir zugehen: die Ewigkeit
der Umarmung Gottes oder die Ewigkeit der Ablehnung Gottes. Ohne Gott aber ist der
Mensch unvollständig und unglücklich.“ (rv 02.11.06 gs)