2006-10-28 13:13:02

Serbien: Abstimmung über Verfassung


Rund 6,6 Millionen Serben stimmen an diesem Wochenende über eine neue Verfassung ab. Nicht dabei sind die eigentlich wahlberechtigten Kosovo-Albaner. Dabei geht es auch um ihre Zukunft; die Präambel spricht vom Kosovo als einem integralen Bestandteil Serbiens. Bis Ende des Jahres wollen die EU und die USA eine Lösung für den künftigen Status des Kosovo vorschlagen. Die serbische orthodoxe Kirche warnt eindringlich davor, eine Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen. Ein unabhängiger Kosovo wäre „ein bösartiges Krebsgeschwür", meinte das Oberhaupt der orthodoxen Christen im Kosovo, Bischof Artemije, bereits letzte Woche bei einem Besuch in Moskau. Ganz Europa werde die Folgen spüren, sollte das Gebiet endgültig von Serbien losgelöst werden.
Heinrich Sassenfeld leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Belgrad. Dem Kölner Domradio sagte er: "Beim Referendum - kurioserweise ist das so - werden in Kosovo selbst nur dort Abstimmungen stattfinden, wo das sicher ist, das heisst in den Gebieten, in denen es eine serbische Mehrheit gibt. Die Regierung hier in Belgrad hat angekündigt, dass in den überwiegenden Gebieten des Kosovo keine Wahlen zum Referendum stattfinden können, weil die Sicherheit nicht garantiert ist. Das ist sehr kurios, denn es heißt: Die Serben bestehen darauf, dass Kosovo Teil des Landes ist, aber auf der anderen Seite sind sie nicht in der Lage, in Kosovo Wahlen durchzuführen."
(domradio/rv 28.10.06 sk)







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