Das langjährige Tauziehen um die Zukunft der katholischen Theologie an Bayerns Universitäten
geht dem Ende zu. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur. Nach ihren Angaben
bestätigt das bayerische Wissenschaftsministerium, dass ein Konzept zu dem Thema jetzt
beschlossene Sache sei. Auf dieses Konzept hat sich der Freistaat Bayern mit dem Vatikan
in langen Verhandlungen geeinigt. In den nächsten Wochen, so eine Sprecherin des
Ministeriums in München, werde sich das Kabinett damit befassen und dann der Landtag
unterrichtet. Zum Inhalt machte sie aber keine Angaben. Laut Zeitungsberichten haben
sich beide Seiten darauf geeinigt, die katholisch-theologischen Fakultäten in Passau
und Bamberg aufzulösen. Die "Süddeutsche Zeitung" gibt an, dass die beiden Fakultäten
"15Jahre ruhen" sollen. Ihr Bestand wird im Bayerischen Konkordat garantiert, das
nur im Einvernehmen zwischen Bayern und dem Heiligen Stuhl geändert werden kann. Wegen
staatlicher Sparzwänge und angeblich vergleichsweise niedriger Studentenzahlen vor
allem im Diplomstudium stehen dieTheologen an den bayerischen Universitäten seit Jahren
unter Druck. Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml hatte bereits 2005 in einem Zeitungsinterview
den Kampf um die Fakultät verloren gegeben. Nicht geklärt ist offenbar, inwelchem
Umfang die Religionslehrerausbildung an den Standorten erhalten bleibt. Auch ist in
den Berichten nicht von Augsburg die Rede, obwohl dieser Standort ebenfalls im Visier
des bayerischen Rechnungshofes war. Offenbar lässt ein Zusatzprotokoll zum Vertragsentwurf
noch einen gewissen Spielraum für den Erhalt jeweils eines Theologischen Instituts
an den betroffenen Standorten. Dieses würde dann einer anderen Fakultät zugeschlagen,
etwa den Philosophen. (kna 28.10.06 sk)