2006-10-26 15:15:20

Vatikan: Papst-Ansprache zur Europa-Politik


Der Einsatz für Frieden, den Dialog zwischen den Nationen und Entwicklung ist die wichtigste Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft. Das sagte Papst Benedikt XVI. heute beim Empfang des neuen belgischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Frank De Coninck. Angesichts der Globalisierung müsse Europa auch Aufgaben auf "den großen Baustellen des Planeten" übernehmen. An oberster Stelle stehe die Friedens- und Sicherheitspolitik, sagte der Papst und verwies auf die "dramatische Situation" im Heiligen Land, im Libanon, im Irak, aber auch in Afrika und Asien.
Der Papst forderte außerdem eine neue Immigrationspolitik, die sowohl den Interessen des Einwanderungslandes gerecht werde, als auch die wirtschaftliche Entwicklung der ärmeren Herkunftsländer vorantreibe: "eine Politik, die von einem Integrationswillen getragen wird, der Situationen von Abweisen und Rechtelosigkeit, wie sie die Dramen der Papierlosen zeigen, gar nicht erst entstehen lassen".
Die stetig wachsende Zahl von Einwanderern verlange einen Dialog der Religionen und Kulturen, so der Papst. Er erinnerte an seinen Appell bei der Bayernreise und betonte, man müsse das Wissen umeinander vertiefen, "im Respekt vor den religiösen Überzeugungen des Einzelnen sowie den legitimen Bedürfnisse des sozialen Lebens und im Einklang mit den geltenden Gesetzen". Immigranten müssten so aufgenommen werden, dass ihre Würde immer geachtet werde. "Man vermeidet so die Risiken erbitterten Nationalismus und von Ausländerfeindlichkeit.
Mit Blick auf die Debatten um Embryonenschutz oder Sterbehilfe "in einer bestimmten Zahl von Ländern" sagte Benedikt XVI.: Die neuen Gesetze stellten den Respekt vor dem menschlichen Leben "von seiner Entstehung bis zu seinem natürlichen Ende" in Frage. Es bestehe das Risiko, so der Papst, das menschliche Leben als Forschungsobjekt zu gebrauchen - zum Schaden der fundamentalen Würde des Menschen. Die politisch Verantwortlichen sollten Gesetze durchsetzen, die dem Wohl aller dienten. Sie sollten sich ihrer Verantwortung und dessen, was in diesen humanitären Fragen auf dem Spiel steht bewusst werden."
(rv 26.10.06 bp)







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