Papa-Neuguinea: Exkommunikation für Hexenverfolgung
Die katholische Kirche in Papa-Neuguinea hat sich scharf gegen Aberglaube und die
Verfolgung angeblicher Hexen gewandt. Wer an den oft grausamen Strafaktionen gegen
vermeintliche Magier teilnehme, werde aus der Kirche ausgeschlossen, mahnte der Bischof
von Kundiawa, Henrik Te Maarssen, heute in einem Zeitungsinterview. Derzeit stünden
in Papa-Neuguinea mehrere Personen unter dem Schutz der Kirche, so Maarssen. Gemeindepfarrer
versuchten zu vermitteln. Er hoffe, dass die Androhung der Exkommunikation eine abschreckende
Wirkung auf potenzielle Gewalttäter habe. Die Polizei verfolge Gewalt gegen angebliche
Hexen in der Regel nicht, so der Bischof. Er selbst sei von Dorfbewohnern gehindert
worden, einen Mann zu befreien, der wegen des Verdachts der Zauberei mit Drahtseilen
über Tage hinweg an einen Baum gefesselt war, sagte Maarssen im Interview. In einem
anderen Fall sei eine Frau wegen Hexerei von einem Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt
worden. Auf Intervention der Kirche sei die Frau dann zwar freigelassen und in einem
Haus in einem Nachbardorf untergebracht, dort aber ermordet worden. Einen Monat später
sei die Tochter der Frau vergewaltigt worden. (kna 24.10.06 bp)