Noch vierzig Tage
ungefähr bis zur Papstreise in die Türkei... Was kann der Papst bei dieser heiklen
Visite zur Sprache bringen? Vor allem die Wichtigkeit der Menschenrechte, sagt der
Jesuit Felix Körner aus Ankara. „Spannend und wertvoll fände ich eine theologische
Begründung, die ein Muslim mit vollziehen kann: „Warum muss ich, als gläubiger Mensch,
die Menschenrechte anerkennen? Nicht Menschenrechte, die ein Westimport sind. Sondern
Menschenrechte und die Religion, ob sie nun muslimisch oder christlich ist, entdecken
und begründen hilft. Dieselben Menschenrechte, die in den Vereinten Nationen formuliert
sind, müsst ihr nicht als etwas Fremdes ablehnen, sondern ihr könnt sie aus euren
eigenen Quellen belegen.“
Wenn diese Frage erörtert ist, dann sollte dem
Papst daran gelegen sein, deutlich zu machen, dass dann auch ein Wechsel der Religion
möglich sein sollte, so Körner. Und an dritter Stelle spricht er eine Fragestellung
an, die von vielen Muslimen immer wieder diskutiert werde:
„Also hier theologisch
die Frage einmal anzugehen, wer ist Mohammed …aus der Sicht des Papstes, wäre eine
hochspannende Frage. Aber, gefährliches Feld und nicht zwanzig Minuten bevor die
Vorlesung gehalten wird, noch mal kurz überlegen, was man da jetzt sagt. Sondern das
ist ein Prozess. Wenn dazu die Zeit jetzt nicht reicht, dann lieber sagen: Gut, ein
wichtiges Thema, behalten wir im Hinterkopf, sprechen wir diesmal noch nicht an.“ (rv
19.10.06 sk)