2006-10-18 13:07:23

Ungarn: Kirchen erinnern an Aufstand


RealAudioMP3 Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Budapester Stefansbasilika gedenken die christlichen Kirchen in Ungarn am Sonntag der ungarischen Revolution gegen das kommunistische Regime vor fünfzig Jahren. Bei dem Gottesdienst wird auch der frühere Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano anwesend sein, der eine Botschaft Papst Benedikts XVI. überbringt. Ebenfalls am Sonntag findet in der US-Botschaft in Budapest eine Feier zum Gedenken an den Bekenner-Kardinal Jozsef Mindszenty (1892-1975) statt. Kardinal Mindszenty hatte im November 1956 in der US-Vertretung um Asyl ersucht und dann 15 Jahre in der Botschaft gelebt. Der ungarische Volksaufstand begann am 23. Oktober 1956, ab dem 4. November wurde er von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen.
Nur wenige wissen, dass Papst Pius XII. in den Tagen des ungarischen Aufstands drei Enzykliken zu dem Thema veröffentlichte. Dazu meinte heute der Benediktinerpater Adam Somorjai, der im vatikanischen Staatssekretariat arbeitet, im Gespräch mit uns: "Das ist etwas Außerordentliches, weil diese nicht sehr langen Texte innerhalb von zwei Wochen erschienen sind. Die Absicht war wohl, dadurch auszudrücken, wie wichtig es ist, dass der Papst jetzt in diesem Kontext das Wort ergreift. Eigentlich sind diese Enzykliken in Ungarn nicht bekannt. Über `56 konnte man in Ungarn jahrzehntelang nicht sprechen, erst seit dem "annus mirabilis" vor 17 Jahren. Diese Enzykliken waren aber für die Exil-Ungarn und für die ganze Welt wichtig; die erste war ein Aufruf zum Gebet für Ungarn, die zweite ein Ausdruck der Freude über den Sieg der Revolution und die dritte schließlich ein Ausdruck des Leidens, dass sich die Revolution schließlich doch nicht durchgesetzt hat."
(rv/kap 18.10.06 sk)







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