Die melkitische katholische Kirche hat eine diplomatisch heikle Bischofsernennung
vollzogen, die auch von Papst Benedikt XVI. bestätigt worden ist. Danach ist Georges
Haddad jetzt neuer Erzbischof von Baniyas (Caesarea Philippi). Der eigentliche Sitz
dieser Eparchie - Baniyas - befindet sich in jenem Bereich, der ursprünglich syrisches
Territorium war, von Israel aber nach 1967 ohne völkerrechtliche Anerkennung annektiert
wurde. Seither residieren die melkitischen Erzbischöfe von Baniyas im libanesischen
Marjayoun, einem Städtchen, das im jüngsten Libanon-Krieg immer wieder als Hisbollah-Hochburg
in die Schlagzeilen geriet. Der aus Beirut stammende Haddad gilt in der melkitischen
Kirche als erprobter Problemlöser. Ob er die auf israelischem (oder früher syrischem)
Gebiet liegenden Pfarrgemeinden der Eparchie Baniyas überhaupt besuchen kann, lässt
sich derzeit noch nicht absehen. Derlibanesisch-syrisch-israelische Grenzbereich ist
eine der "heißesten Zonen" im Weltmaßstab. (kap 18.10.06 sk)