Die Bischöfe drängen die Politik zu mehr Aufmerksamkeit für die Schwächsten der Gesellschaft
und zum Respekt des menschlichen Lebens. In einer Botschaft zu den im Frühjahr
anstehenden Präsidentschaftswahlen ruft die katholische Kirche die Kandidaten auf,
eine brüderliche Gesellschaft aufzubauen. Weder Geld noch Macht noch Sicherheit könnten
die Grundlagen der Gesellschaft bilden. Zur heftig diskutierten Einwanderungspolitik
erinnern die Bischöfe daran, dass die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern verbessert
werden müssten. Zwar könne Frankreich nicht alle aufnehmen, die ins Land kommen wollten.
Es sei aber auch unmöglich, alle Menschen ohne gültige Papiere auszuweisen. "Unser
Land muss weiter politische Flüchtlinge und jene aufnehmen, die in ihrer Heimat religiöse
oder andere Verfolgung riskieren", so die Bischöfe wörtlich. Für den Umgang mit Flüchtlingen
und Asylsuchenden in Frankreich zeichnet Innenminister Nicolas Sarcozy verantwortlich.
Er ist voraussichtlich ein - oder der - Präsidentschaftskandidat des rechts-bürgerlichen
Lagers. (kna/rv 18.10.06 sk)