2006-10-18 10:26:06

D: "Papst nimmt Reformierte kaum wahr"


Papst Benedikt XVI. nimmt die reformatorischen Kirchen in Deutschland zu wenig wahr. Das glaubt der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Landesbischof Friedrich Weber von Wolfenbüttel. Dass die heutige Union Evangelischer Kirchen nicht nur die historische Preußische Union umfasse, alle Landeskirchen in der EKD zusammengeschlossen seien und die VELKD ein langjähriger Dialogpartner der katholischen Deutschen Bischofskonferenz sei, scheine dem Papst unbekannt zu sein, meinte Weber mit Verweis auf Interviewäußerungen des Papstes. Diese mangelnde Wahrnehmung der reformatorischen Kirchen in Deutschland sei eine „ökumenische Hürde“, so der Catholica-Beauftragte vor der Generalsynode der VELKD gestern bei Hamburg.
Weber sieht aber auch Defizite auf evangelischer Seite. Kirchen und Theologische Fakultäten müssten mehr darauf bedacht sein, „Rom“ zu vermitteln, was das Zentrum evangelischen Glaubens sei, „was uns heilig ist und wie in unseren Kirchen verbindliches Lehren zustande kommt“. Weber vertrat ferner die Auffassung, dass das Thema Ökumene seit dem Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin vielfach an den Rand geraten sei. Es werde der Vollständigkeit halber mit erwähnt, aber gedanklich nicht ausgestaltet. Neue Hoffnung auf Fortschritte setzt der Bischof auf den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München.
Der katholische Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke rief in einem Grußwort Katholiken und Protestanten zum Zusammenhalt auf. Die VELKD-Delegierten beschlossen, den ökumenischen Dialog mit der katholischen Bischofskonferenz wieder aufzunehmen.
(idea 18.10.06 sk)







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