Rund 400 Menschen haben gestern in Münster an einer Tagung der Fokolar-Bewegung teilgenommen.
Unter dem Motto «Leidenschaft für Gott und die Menschen» ging es um persönliche Erfahrungen
mit dem Glauben und das Engagement für ihn. Auf dem Programm standen Gespräche, Podiumsdiskussionen,
Berichte sowie geistige Impulse.
Der Weltjugendtag habe gezeigt, dass Kirche
aktueller denn je sei, so Frederike Koller von der nordwestdeutschen Sektion der ökumenisch
ausgerichteten Bewegung. Derzeit erfahre sie hohe Akzeptanzwerte, weil sie angemessene
Antworten auf drängende Fragen der Zeit geben könne. Ziel der Tagung sei auch, diese
Realität von Kirche im Alltag erfahrbar zu machen.
In den Gesprächen und Vorträgen
ging es vor allem um die Ökumene sowie den Dialog der Religionen. Daneben informierten
Fokolar-Mitglieder darüber, warum sie ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zu einer
christlichen Kirche als sinn- und identitätsstiftend für ihr Leben erfahren. Auf einem
«Marktplatz» wurden Projekte und Initiativen rund um das Thema Kirche in der Gesellschaft
vorgestellt. Zentraler Veranstaltungspunkt war ein ökumenisches Gebet aller Teilnehmer.
Die
Fokolar-Bewegung wurde 1943 im italienischen Trient gegründet. Der Begriff stammt
von dem italienischen Wort «focolare» für Herdfeuer. Ziele der christlich-charismatischen
Vereinigung sind nach eigenen Angaben die kirchliche und gesellschaftliche Einheit
der Menschen sowie Toleranz unter den Weltreligionen. Die Bewegung ist heute in mehr
als 180 Ländern aktiv und hat rund 100.000 Mitglieder sowie rund zwei Millionen «Freunde»
oder Anhänger. Vorsitzende ist die 1920 in Trient geborene Chiara Lubich, die unter
den Kriegseindrücken 1943 in ihrer Heimatstadt mit einigen Frauen die erste Gemeinschaft
bildete. (kna 151006 mc)