2006-10-14 12:30:56

D: Hanke Bischof von Eichstätt


RealAudioMP3 Abt Gregor Maria Hanke ist neuer Bischof von Eichstätt. Nach mehr als einem Jahr Sedisvakanz ernannte Papst Benedikt XVI. den 52-Jährigen zum Nachfolger des nach Augsburg gewechselten Walter Mixa. Die Ernennung wurde heute zeitgleich im Vatikan und in Eichstätt bekannt gegeben. Hanke war bisher Vorsteher der Benediktinerabtei Plankstetten in der Oberpfalz. Sein Bistum hat rund 440.000 Katholiken. Es ist das kleinste Bayerische und gehört zur Kirchenprovinz Bamberg. Wir haben den neuen Bischof gefragt, wie er seine neue Aufgabe in Angriff nehmen wird:

„Zunächst werde ich beginnen - wie die „Regula Benedicti“ beginnt, deren Spiritualität ich weiterhin verhaftet sein möchte – hören. Ich werde zunächst mit dem Hören beginnen: Zuhören, anhören. Ich werde vor allen Dingen die Priester anhören. Ich möchte den Priestern des Bistums nahe sein, mit ihnen ins Gespräch kommen und möchte die in ihrem priesterlichen Dienst stärken. Das ist mir ein ganz großes Anliegen.“

Als Bischof von Eichstätt wird Hanke in Personalunion Großkanzler der einzigen katholischen Universität im deutschen Sprachraum. Was er dort zu hören bekommt, kann der neue Bischof noch nicht abschätzen. Er kann sich jedoch Vorstellen, die Aufgaben der katholischen Universität im deutschen Sprachraum neu zu diskutieren. Die Uni selbst kennt er gut, er selbst hat dort studiert.

„Ich denke die Universität sollte sich nie und nimmer gleichstellen mit den staatlichen Universitäten, sondern sie muss ein stückweit die katholischen Anliegen aufgreifen und wissenschaftlich vertreten. Sie muss Zuarbeiter werden für kirchliche Bedürfnisse – das sag ich jetzt so ganz ungeschützt dahin. Aber dieser Arbeitsbereich wird sicher sehr kompliziert sein; da bedarf ich guter Berater und muss mich wohl auch selbst noch kundiger machen.“

 
Und unter welchem Motto tritt er sein neues Amt an? Einen Bischofsspruch hat er noch nicht. Mit seiner bisherigen Wirkungsstätte wird er sich jedoch stets verbunden fühlen:

„Ich scheide natürlich mit wehem Herzen von Plankstetten, meiner geistigen Heimat. Ich habe ja einen Wahlspruch als Abt, der mir auch gut gefällt: „Unser Glaube ist unser Sieg – wir sind Zeugen der Hoffnung.“ Ich wünsche mir, dass die Gläubigen erfasst werden von der Glaubensfreude, die uns Christus schenken will, dass dieses Leben einen Sinn hat. Die ganze Wirklichkeit ist offen auf den Urgrund hin, der Gott selbst ist. Und das lässt uns doch aufrecht gehen und aufschauen. Nicht nur zu Gott allein, sondern auch hinschauen auf die Probleme, Sorgen und Nöte der Welt für die wir, als Gläubige, ein stückweit Brot werden sollen.“

Hanke ist der jüngste der 27 deutschen Oberhirten und der einzige Ordensmann. Traditionell ist einer der sieben bayerischen Bischöfe Benediktiner.

Gregor Hanke wurde 1954 in Elbersroth bei Ansbach geboren. 1981 trat er in Plankstetten ein, 1983 wurde er zum Priester geweiht. In Eichstätt, Würzburg und Rom studierte er Philosophie und Theologie, an der Jesuitenhochschule St. Georgen reichte er die Promotion ein. Mit 39 Jahren wurde er zum Abt gewählt. In 13 Jahren hat er Plankstetten zu einem Vorzeigekloster mit bundesweiter Ausstrahlung gemacht. Konsequent betrieb er die ökologische Umstellung der Wirtschaftsbetriebe. Seit 1994 sind die Mönche Mitglied im Anbauverband BIOLAND. Im Zuge dieses Prozesses entstanden mehrere Dutzend Arbeitsplätze. Hanke setzte sich außerdem konsequent gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ein. (rv/kna 14.10.06 bp/sis)








All the contents on this site are copyrighted ©.