2006-10-13 15:03:10

Bangladesh: Nobel-Banker


Den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus aus Bangladesch und die von ihm gegründete Grameen Bank. Das Nobelkomitee würdigte heute ihre Bemühungen um "die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von unten". Yunus hatte das Kreditunternehmen 1976 mit internationaler Unterstützung in Bangladesch ins Leben gerufen; 1983 wurde es
formell als Bank gegründet. Die Grameen Bank hat heute nach eigenen Angaben über 6,6 Millionen Kunden mit einer durchschnittlichlichen Kreditsumme von 180 US-Dollar. Die sind in 71.000 Dörfern Bangladeschs aktiv. Grameen heißt in Bengali "Dörfer": Ziel der Bank ist es, den Ärmsten mit Kleinst- und Mikrokrediten von oft nicht mehr als 30 Dollar aus dem Elend zu helfen. Bei Grameen müssen die Kreditnehmer - im Gegensatz zu allen anderen Banken - keine materiellen Sicherheiten vorweisen.

Die katholische Kirche in Deutschland sprach von einer "sehr guten Nachricht". Yunus sei eine "sehr beeindruckende Gestalt", die sich für die Frauen in Bangladesch eingesetzt, ihnen bei der Selbstorganisation geholfen und ihnen somit die Würde wiedergegeben habe, sagte der Europa-Präsident von "Justitia et
Pax", der Trierer Weihbischof Leo Schwarz. Yunus stehe für die Botschaft, dass "kleine Leute kreditwürdig sind". Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor erklärte, der Erfolg der Grameen Bank zeige, dass sich Investitionen in die Armen lohnten.

(kna 13.10.06 sk)







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