Benedikt XVI. hat zur Zusammenarbeit der großen Schriftreligionen aufgerufen. "Juden,
Christen und Moslems teilten viele gemeinsame Überzeugungen. Darüber hinaus gibt es
zahlreiche soziale und humanitäre Felder, auf denen wir zusammen arbeiten müssen",
sagte der Papst bei einer Audienz für die jüdische Anti-Defamation-League (ADL) im
Vatikan. Religionsvertreter, Politiker und Wirtschaftsbosse seien dazu verpflichtet,
den Dialog zwischen Menschen und Kulturen zu verbessern, so der Papst. Dieser Dialog
müsse nicht nur von Toleranz, sondern von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Die
Kirche missbillige jede Form von Antisemitismus, bekräftigte der Papst und erinnerte
an das Konzilsdokument "Nostra aetate". Es verpflichte darauf, "Konflikte der Vergangenheit"
zu überwinden und "neue Bande der Freundschaft und Zusammenarbeit zu knüpfen". - Die
ADL ist eine jüdische Bürgerrechtsorganisation, die sich gegen die Schlechterstellung
bestimmter Volksgruppen wendet. Auch Johannes Paul II. hatte sie wiederholt in Audienz
empfangen. (rv 12.10.06 bp)