Deutschland: Lehmann besorgt über deutsch-plonische Beziehungen
Besorgt über den Stand der deutsch-polnischen Beziehungen hat sich Kardinal Karl Lehmann
geäußert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz kritisierte, die deutsche
Politik habe in den vergangenen Jahren die nötige Sensibilität im Umgang mit Polen
vermissen lassen. Wer eine enge Partnerschaft mit Rußland pflege, sollte die geschichtlich
begründeten Sorgen Polens, zu einem Spielball größerer Mächte zu werden, nicht ignorieren.
Nachdrücklich appellierte Lehmann an Polen und Deutsche, auf einem Weg der Verständigung
zu bleiben. Vor allem die Diskussion um Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg
und die Planungen für ein «Zentrum gegen Vertreibungen» hatten zuletzt das Verhältnis
zwischen Deutschen und Polen belastet. Eine positive Bilanz zog Kardinal Lehmann
für die Arbeit des "Versöhnungsfonds der katholischen Kirche in Deutschland". Mit
einer Gesamtsumme von 2,7 Millionen Euro wurden Projekte gefördert, in denen es um
die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Nationalsozialismus und der Versöhnung geht.
Lehmann betonte dazu in Mainz, Versöhnungsarbeit als solche sei allerdings nie abgeschlossen
und stelle eine bleibende Aufgabe für die Zukunft dar. Einen Schwerpunkt der Förderung
bildeten Bildungs-, Begegnungs- und Austauschprogramme mit jungen Menschen. (kna /
kathpress 12.10.06 ak)