Papst Benedikt XVI.
hat heute seinen Vorgänger, den Konzilspapst Johannes XXIII., gewürdigt. Bei der Generalaudienz
auf dem Petersplatz nannte er den Roncalli-Papst einen "vorbildlichen Diener Christi
und der Kirche". Auf deutsch meinte der Papst: ""Liebe Brüder und Schwestern! Im Mittelpunkt
der Katechese dieses Tages über die Apostel stehen heute die Heiligen Simon und Judas
Thaddäus. In den Apostellisten werden sie immer zusammen angeführt. Simon wird dort
„Kananäus“ oder „der Zelot“; d.h. „Eiferer“, genannt. Diese Beinamen bringen den Eifer
dieses Jüngers für die jüdische Identität, für Gott und sein Bundesvolk und das Gesetz
zum Ausdruck, erinnern uns daran, dass Matthäus der Zöllner, der eher am Rand der
jüdischen Identität war, auch zur Apostelgruppe gehörte, und dass in der Gemeinschaft
Hesu unterschiedliche Temperamente, unterschiedliche Schichten und Charismen zur Einheit
zusammenfinden – als Vorbild für die Kirche, in der auch Menschen, Völker, Gaben ganz
unterschiedlicher Art durch ihn zur Einheit kommen. Der Beinamen Thaddäus bedeut wohl
soviel wie großmütig, ein Mann weiten Herzens. Dieser Thaddäus hat Jesus im Abendmahlsaal
gefragt, warum er sich als Auferstandener nicht der Welt, sondern nur den Seinen zeigen
wollte. Und Jesus hat ihm erklärt, dass man den Auferstandenen von innen her mit dem
Herzen sehen muss. Dieser Apostel Judas und Thaddäus hat der Überlieferung nach die
Urheberschaft des Judasbriefs im Neuen Testament, der uns nachdrücklich zu einem gelebten
Christentum auffordert, dazu auffordert, nicht wie Irrlichter herumzulaufen, sondern
klar und entscheiden den Weg Jesu Christi zu gehen. Mit Freude grüße ich die vielen
Pilger und Besucher deutscher Sprache. Unter ihnen heiße ich besonders die neugeweihten
Priester und Diakone des Collegium Germanicum mit ihren Gästen willkommen. Einen herzlichen
Gruß richte ich an die Pilger des Erzbistums Köln unter der Leitung von Joachim Kardinal
Meisner anläßlich der Segnung der Edith-Stein-Statue am Petersdom, sowie an die Romwallfahrer
aus den Diözesen Basel und Münster. Gerne begrüße ich auch die Offiziere aus Österreich
und die großen Gruppen der Bischöflichen Schulen in Koblenz und Osnabrück sowie alle
anderen Jugendgruppen. Ich freue mich, daß ihr da seid; herzlichen Dank! – Schauen
wir auf die Apostel Simon und Judas Thaddäus. Sie mögen uns helfen, die Schönheit
des Glaubens stets neu zu entdecken und in unserem eigenen Leben Gestalt werden zu
lassen. Euch allen erbitte ich Gottes Segen für euren weiteren Weg." (rv 11.10.06
sk)