Papst Benedikt XVI. hat sich angesichts der Empörung über seine jüngsten Aussagen
zum Islam erneut um Versöhnung mit den Muslimen bemüht. Das in seiner Regensburger
Vorlesung verwendete Zitat des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaeologus sei „in
der muslimischen Welt leider als Ausdruck meiner eigenen Position aufgefasst worden“,
betont er in der Endfassung des Redetextes. Deshalb habe die Passage seiner Vorlesung
„begreiflicherweise Empörung hervorgerufen“. Das Kirchenoberhaupt betonte in den
erst jetzt veröffentlichten Fußnoten zum Text, dass der umstrittene Satz, demzufolge
der Prophet Mohammed „nur Schlechtes und Inhumanes“ gebracht habe, „nicht meine eigene
Haltung dem Koran gegenüber ausdrückt“. Er hege vielmehr „die Ehrfurcht, die dem heiligen
Buch einer großen Religion gebührt“. Das umstrittene Zitat aus dem Mittelalter
habe dazu dienen sollen, auf den „wesentlichen Zusammenhang zwischen Glaube und Vernunft“
hinzuweisen, erklärt Benedikt. In diesem Punkt stimme er Manuel zu, „ohne mir deshalb
seine Polemik zuzueignen“. (rv 10.10.06 bg)