Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Montagabend
in Bonn den Katholischen Medienpreis 2006 verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro
dotierte Auszeichnung ging in der Kategorie „Elektronische Medien“ an Cornelia Klaila
und Tilmann Kleinjung vom Bayerischen Rundfunk. In der Kategorie „Printmedien“ wurde
der Spiegel-Autor Mario Kaiser geehrt. „Sie zeigen uns mit ihren Arbeiten, wie wirkungsvoll
und vor allem menschendienlich authentischer Journalismus ist“, würdigte Kardinal
Lehmann die Preisträger. An dem Festakt nahmen mehr als 200 Gäste aus Kirche, Medien,
Kultur und Politik teil. Lehmann ging in seinem Vortrag der Frage nach, welche Folgen
Medieninszenierungen für einen qualitäts- und wertorientierten Journalismus haben.
Die Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten oder über die Fußballweltmeisterschaft
habe die Ambivalenz solcher Inszenierungen deutlich gemacht. Mit Blick auf die Manipulationsmöglichkeiten
im Zeitalter der Digitalisierung betonte Kardinal Lehmann: „Die technische Entwicklung
macht den Anspruch an das journalistische Ethos wichtiger denn je.“ Medien müssten
gerade auch dann verbinden, wenn unterschiedliche Interessenlagen und Zivilisationen
miteinander in Konflikt geraten, zuweilen auch, indem sie Differenzen aufzeigen und
aushalten. Für den neuen deutschen "Medienbischof" Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart
sollte soziale Kommunikation durch einen Dialog gekennzeichnet sein, „der Klarheit
über die eigenen Standpunkte erfordert und der gleichzeitig offen für das Gegenüber
ist… Nur ein solcher Dialog, der die Differenz aushält, stiftet kreatives, lebendiges
und vor allem friedvolles Miteinander – nach innen wie nach außen.“ Medien hätten
den Menschen im tiefsten Sinne zu dienen. Dies sei der erste Maßstab kirchlicher Medienpolitik. (zenit
11.10.06 sk)