2006-10-11 10:54:14

D: "Authentischer Journalismus wichtig"


Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Montagabend in Bonn den Katholischen Medienpreis 2006 verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging in der Kategorie „Elektronische Medien“ an Cornelia Klaila und Tilmann Kleinjung vom Bayerischen Rundfunk. In der Kategorie „Printmedien“ wurde der Spiegel-Autor Mario Kaiser geehrt. „Sie zeigen uns mit ihren Arbeiten, wie wirkungsvoll und vor allem menschendienlich authentischer Journalismus ist“, würdigte Kardinal Lehmann die Preisträger. An dem Festakt nahmen mehr als 200 Gäste aus Kirche, Medien, Kultur und Politik teil. Lehmann ging in seinem Vortrag der Frage nach, welche Folgen Medieninszenierungen für einen qualitäts- und wertorientierten Journalismus haben. Die Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten oder über die Fußballweltmeisterschaft habe die Ambivalenz solcher Inszenierungen deutlich gemacht. Mit Blick auf die Manipulationsmöglichkeiten im Zeitalter der Digitalisierung betonte Kardinal Lehmann: „Die technische Entwicklung macht den Anspruch an das journalistische Ethos wichtiger denn je.“ Medien müssten gerade auch dann verbinden, wenn unterschiedliche Interessenlagen und Zivilisationen miteinander in Konflikt geraten, zuweilen auch, indem sie Differenzen aufzeigen und aushalten.
Für den neuen deutschen "Medienbischof" Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart sollte soziale Kommunikation durch einen Dialog gekennzeichnet sein, „der Klarheit über die eigenen Standpunkte erfordert und der gleichzeitig offen für das Gegenüber ist… Nur ein solcher Dialog, der die Differenz aushält, stiftet kreatives, lebendiges und vor allem friedvolles Miteinander – nach innen wie nach außen.“ Medien hätten den Menschen im tiefsten Sinne zu dienen. Dies sei der erste Maßstab kirchlicher Medienpolitik.
(zenit 11.10.06 sk)







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