Italiens Ministerpräsident Romano Prodi wird am Freitag zum Antrittsbesuch bei Papst
Benedikt XVI. im Vatikan erwartet. Prodi hatte nach den Wahlen im April mit seinem
Mitte-Linksbündnis die Regierung von Silvio Berlusconi abgelöst. Die italienische
Presse sprach heute von einer seit langem erwarteten und sehr delikaten Visite. Die
Beziehungen zwischen den Parteien des jetzigen Regierungsbündnisses und dem Vatikan
waren schon vor der Wahl nicht spannungsfrei. Der Koalition unter dem bekennenden
Katholiken Prodi gehören liberale, linke und laizistische Kräfte an. Sie fordern einen
Trauschein für gleichgeschlechtliche Paare, eine Liberalisierung von Sterbehilfe und
bioethisch bedenklichen Forschungen. (kna 091006 mc)