Deutschland: Stoiber für gesetzlichen Schutz religiöser Überzeugungen
Viel ist in letzter
Zeit über das Verhältnis Islam und Christentum diskutiert worden. Dabei ist auch deutlich
geworden, dass sich in einem Punkt beide Religionen einig sind: die religiösen Überzeugungen
anderer dürfen nicht verletzt werden, wie es in westlichen Gesellschaften leider Gang
und Gebe geworden ist. Einer der schon länger eine Änderung der Gesetzeslage in Deutschland
fordert ist der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber: "Wir schützen die
religiösen Gefühle zu wenig. Wir lassen zu viel an Häme, an Verachtung und Zynismus
gegenüber religiösen Überzeugungen zu. Wir haben in Deutschland ja den Schutz von
religiösen Überzeugungen und Gefühlen, aber er ist meines Erachtens zu wenig ausgeprägt.
Geschützt ist die religiöse Überzeugung nur, wenn aufgrund der Auseinandersetzung
darum Gewalttätigkeiten entstehen Es könne nicht sein, so Stoiber, dass der öffentliche
Frieden mehr geschützt werde als die religiösen Überzeugungen. "Ich möchte mehr
die religiösen Überzeugungen schützen, damit uns auch mehr bewusst wird, welches
hohe Gut wir hier haben. Man kann sicherlich Kritik üben und seine Meinung äußern,
aber man darf nicht auf den religiösen Empfindungen herumtrampeln. Also, wenn jemand
Christus, wenn jemand Mohammed in den Dreck zieht, um deutlich zu machen, dass ihn
das alles nicht interessiert, dann muss man gleichzeitig bedenken, dass Millionen,
Miliarden von Menschen das anders sehen und dann diese Gefühle mit einer strafrechtlichen
Androhung schützt. (rv 071006 mc)