Die Bischöfe weisen Forderungen des Präsidenten Emil Lahoud und der "Hisbollah" nach
einer neuen Regierung zurück. Der Libanon brauche jetzt keine "Regierung der nationalen
Einheit", sondern eine neue Einigkeit unter den Volksgruppen und konkrete Schritte
aus der Staatskrise heraus. Das steht in einem Statement der maronitisch-katholischen
Bischöfe nach ihrem Treffen in Bkerke bei Beirut. Hinter den Rufen nach einer "Regierung
der nationalen Einheit" stünden Versuche einzelner Gruppen, "die Bildung eines internationalen
Tribunals zu verhindern, das sich mit dem Mord am Ex-Premier Rafik Hariri und weiteren
Morden beschäftigt". Die Stellungnahme der Bischöfe wird von einigen Beobachtern als
"Ohrfeige" für den christlichen Präsidenten Lahoud gedeutet. Dieser fordert genauso
wieGeneral Michel Aoun oder die Hisbollah eine neue, "repräsentativere" Regierung. (asianews
05.10.06 sk)