2006-10-05 08:53:03

Italien: Historiker diskutieren über Hudal


Eine internationale Historiker-Tagung befasst sich ab morgen in Rom mit dem umstrittenen Wirken des österreichischen Bischofs Alois Hudal (1885-1963). Anlass des zweitägigen Symposions ist die Öffnung des Hudal-Archivs im österreichisch-deutschen Nationalkolleg Santa Maria dell'Anima. Hudal war Rektor des Kollegs. Der aus der heute slowenischen Südsteiermark stammende Hudal hatte ursprünglich dem Nationalsozialismus nahe gestanden. In historischen Publikationen wird er der Fluchthilfe für Kriegsverbrecher bezichtigt. Zeitgleich gilt es als unstrittig, dass Hudal während der deutschen Besatzung Roms Juden und Kriegsgefangenen geholfen hat. Umstritten sind mehrere Veröffentlichungen über das Christentum und "das deutsche Volk" sowie die 1976 erschienenen "Römischen Tagebücher - Lebensbeichte eines alten Bischofs". In dieser Autobiografie bekannte er seinen Entschluss, nach 1945 seine "ganze karitative Arbeit" in erster Linie den früheren Anhängern des Nationalsozialismus und Faschismus zu widmen. Im Juli 1952 trat Hudal zurück, am 13. März 1963 starb er in Rom. Die Historikertagung wird geleitet vom Präsidenten der Päpstlichen Historikerkommission, Walter Brandmüller.
(kathpress 05.10.06 bp)








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