D: Schick, Mission geht nicht ohne interreligiösen Dialog
Die Karten bei der
deutschen Bischofskonferenz wurden neu gemischt. Die Vollversammlung wählte vergangene
Woche die Vorsitzenden der Kommissionen neu. Viel Veränderung gab es nicht. Als Verantwortlicher
für den Bereich Weltkirche etwa stand aber der Limburger Bischof Franz Kamphaus wegen
Erreichen der Altersgrenze nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger: der Bamberger
Erzbischof Ludwig Schick. Weltkirchliches Engagenment und Mission gehören zusammen.
Und das heißt für Schick, immer die Situation des Landes, des jeweiligen Kontinentes,
mitbedenken: "Mission heißt, dass sich das christliche Leben, das Christentum
in einem Land, einem Kontinent wirklich inkulturiert. Und das bedeutet immer das spirituelle
Engagement der Kirche, das bedeutet das soziale Engagement der Kirche, das bedeutet
Bildung, das bedeutet auch Umweltschutz. Wir können die verschiedenen Aspekte nicht
voneinander trennen.“ Zu den Aufgaben der Kommission Weltkirche gehört neben
den internationalen Beziehungen und der Koordination der Hilfswerke auch der interreligiöse
Dialog. Ohne den geht es für Schick nicht, so gereizt und aufgeladen die Stimmung
jetzt in manchen Regionen und Gruppierungen auch sein mag. Die Papstrede in Regensburg
weise in eine wichtige Richtung. Schick mahnt aber auch: "Wir müssen die Situation
realistisch sehen. Schon allein auch, um unsere Missionarinnen und Missionare in Ländern,
wo die Muslime stark sind, zu schützen, aber wir dürfen uns jetzt nicht von Hysterie
leiten lassen. Der Dialog muss weiter gehen, der interreligiöse Dialog muss sogar
verstärkt weiter gehen, unter den Kategorien „Vernunft und Religion“, wozu uns der
Heilige Vater aufgefordert hat.“ Die Übergriffe gegen Christen in jüngster
Zeit, Nachrichten vom ermordeten italienischen Priester in der Türkei oder der Ordensschwester
in Somalia entsetzten, aber "So sehr wir das verurteilen und bedauern, dass
Menschen da ihr Leben lassen, auch das wird zum Weiterführen des Dialogs beitragen.
Wenn diese Ordensschwester in Somalia mit den Worten gestorben ist, ,Ich verzeihe
denen, die mir das angetan haben’, dann ist das ein ganz wichtiges missionarisches
Beispiel und ein ganz wichtiger missionarischer Impuls für die Mission, für den Dialog,
für den Frieden unter den Konfessionen. Und man kann nur hoffen und beten, dass dieses
Zeichen auch verstanden wird.“ (rv/domradio 03.10.06 bp)