Die Gewalt in der von Bürgerkrieg erschütterten Provinz Darfur hält seit Jahren an.Hunderttausende
sind bereits elend umgekommen. Jetzt bahnt sich eine neue Katastrophe im Westen des
Sudan an. Doch die Regierung in Khartum zeigt sich widerspenstig. Sie tut alles, um
die Weltöffentlichkeit draußen zu halten. UN-Beauftragte äußerten vergangene Woche
die Meinung, man könne den Sudan nicht dazu zwingen, UN-Friedenstruppen zu akzeptieren.
stattdessen fordernsie eine Verstärkung der Truppen der Afrikanischen Union. Das
Europäische Parlament hatte eine Resolution verabschiedet, die an alle Konfliktparteien
appelliert, die militärischen Aktivitäten in der Krisenregion zu beenden. Ein Mitverfasser
der Resolution ist der Ire Simon Conveney, er ist Mitglied des europäischen Parlaments.
Er erklärte, warum dieser Konflikt nur schwer zu stoppen ist: „Im Westsudan,
in Dafur hat man eine Situation, die gekennzeichnet ist von Kämpfen zwischen verschiedenen
Stämmen mit bewaffneten und gut organisierten Milizen. Die Situation hat viele Menschen
aus verschiedenen Gebieten im Westsudan in Flüchtlingslager getrieben. Die sudanesische
Regierung, die nur eine sehr schwache Regierung ist, unterstützt immer wieder verschiedene
Milizen, um an der Macht zu bleiben. Sie liefert ihnen Waffen und macht sich so in
verschiedenen Fällen zu Mittätern. Es ist offensichtlich, dass die Situation genauso
weiter gehen wird.“ Eine Chance für einen Wendepunkt im Konflikt sieht Conveney
in der Rolle von Russland und China: „Ich denke, hier liegt die Lösung für die
EU. Die Menschen sollten nicht vergessen, dass, als wir die Übereinstimmung im UN-Sicherheitsrat
über einen Einsatz in Darfur erreichten, die Russen und die Chinesen genau dieses
abgelehnt haben, weil sie ein bedeutendes wirtschaftliches Öl-Interessen in Dafur
und generell im Sudan haben. Was wir also tun müssen, ist soviel politischen Druck
wie nur möglich auf Russland und China auszuüben, um deren Einfluss auf die sudanesische
Regierung zu nutzen, um eine wirklich multilaterale, großteils afrikanische Truppe,
nicht eine westliche Truppe, nach Darfur zu senden, um die Menschen zu schützen.“
(300906 akk)