Für Fortschritte in
der Ökumene, braucht es gute persönliche Kontakte. Das hat Kardinal Christoph Schönborn
betont. Der Wiener Erzbischof war mit einer Delegation von "Pro Oriente" zu einem
zweitägigen Besuch in Bulgarien - auf Einladung des Metropoliten Kzrill von Varna.
Im Gespräch mit "Kathpress" und "Radio Stephansdom" erklärte Schönborn nach seiner
Rückkehr: "Mein Eindruck von diesen kurzen Begegnungen war doch, dass die bulgarisch-orthodoxe
Kirche und speziell auch der Metropolit Kyrill von Varna, dessen Gast wir waren, sehr
wohl spüren, wie wichtig die Verbindung zu den Christen und speziell auch zur katholischen
Kirche in dieser Zeit des Übergangs ist." Die Entscheidung der bulgarisch-orthodoxen
Kirche, aus dem Weltkirchenrat auszutreten, sei vielleicht "übereilt" gewesen. Das
betonte Kyrill, der zur Zeit den erkrankten der Metropolit bulgarischen Patriarchen
Maksim vertritt. Auch er sehe die Zukunft im Miteinander. Dazu Schönborn: "Ich
glaube nicht, dass dieser Shritt eine Abwendung der bulgarisch-orthodoxen Kirche von
der Ökumene war, sondern eher ein Schritt in Richtung einer tieferen, und ich würde
auch sagen ernsteren Ökumene, die ein bisschen von den oberflächlichen Freundlichkeiten
weg will und weiter gehen will." Schönborn hatte im Blick auf den nahen EU-Beitritt
Bulgariens gesagt, Europa können von der Osterweiterung nur profitieren und wieder
"mit zwei Lungenflügeln atmen". Kyrill ergänzte: "Für unser Verhältnis zur Europäischen
Union gilt das selbe wie für das zum Weltkirchenrat: Es ist besser, wir nehmen daran
teil und können Zeugnis ablegen." Bulgarien werde vom Beitritt profitieren: "Ich hoffe,
dass die Gesetzgebung gerechter und menschlicher wird und dass die Korruption verschwindet.
Das sind Dinge, die unserer Entwicklung entgegenstehen". (kathpress 29.09.06 bp)