Vatikan: Bertone beklagt Überschuldung der armen Länder
Vor zwei Wochen ist Kardinal Tarcisio Bertone von Papst Benedikt als neuer Staatssekretär
eingeführt worden. Heute empfing Bertone seinerseits das Diplomatische Corps am Heiligen
Stuhl, das heißt die beim Vatikan akkreditierten Botschafter. In seiner Ansprache
betonte der vatikanische Chefdiplomat die wichtige Rolle der Diplomatie für die Sicherung
des Friedens in der Welt. Der Heiligen Stuhl verfolge das Ziel einer gerechten Weltordnung.
Bertone wörtlich:
"Unsere erste Sorge müssen die Würde, die Freiheit
und der unbedingte Respekt allen menschlichen Seins in seinen Grundrechte sein, besonders
seine Gewissens- und Religionsfreiheit. Denn wir müssen solidarisch sein mit dem Schicksal
und der Zukunft unserer Schwestern und Brüder in der Menschheit. Und wir können nicht
ruhig bleiben angesichts des Leidens, das den Menschen entstellt und das uns jeden
Tag vor Augen steht. Ich denke besonders an die Gewalt in all seinen Formen, die Frauen
angetan wird und Kindern, gleich ob geboren oder ungeboren."
Bertone regte
außerdem an, das Thema Überschuldung der armen Länder zu überdenken. Es könne nicht
sein, dass immer noch Kinder verhungern müssten. Der vatikanische Chefdiplomat
unterstrich seinen Wunsch, dass eines Tages alle Staaten der Welt beim Heiligen Stuhl
akkreditiert sein könnten. Derzeit unterhält der Vatikan volle diplomatische Beziehungen
zu 172 von 194 Nationen, sowieso zur EU und dem Malteserorden.