Papst Benedikt XVI.
hofft, dass der Tourismus den Dialog und Respekt zwischen den Kulturen fördert. Er
sei in der heutigen Welt ein "wichtiges soziales Phänomen", betonte der Papst bei
der Generalaudienz heute am Welttag des Tourismus. Er solle "eine offene Tür für den
Frieden und das harmonische Zusammenleben" werden. In einer Botschaft an die Welttourismusorganisation
(WTO) verwies der Vatikan auch auf die Gefahren und weitreichenden sozialen, religiösen
oder wirtschaftlichen Folgen, die mit einem globalisierten Tourismus verbunden seien. Francesco
Brugnaro, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der WTO in Madrid, erklärt:
"Der Papst betont, dass ein oberflächlicher Tourismus Gefahr läuft, sowohl
dem Gastgeber als auch dem Touristen selbst zu schaden. Es braucht eine sorgfältige
Vorbereitung. Die großen Institutionen sollten zum Tourismus erziehen, die Schule,
die Universität, die Welt der Wissenschaft und Kultur. Man muss den Touristen ihre
Rechte garantieren, aber auch die Menschen verteidigen, die vom Tourismus leben, vor
allem in den ärmsten und schwächsten Ländern." Das Thema des diesjährigen Welttages
lautet "Tourismus bereichert" - und zwar keineswegs nur in materieller Hinsicht. Brugnaro
hält folglich nichts von Ballermann-Tourismus und deutschen Radiostationen am Gardasee
oder auf diversen Ferieninseln. "Der Tourist muss in die Kultur, auf die er
trifft, eintauchen, in deren Mentalität. Er darf von dieser Kultur nicht verlangen,
dass er sich selbst wieder findet. Er wird auf andere Menschen treffen mit ihren Reichtümern,
ihrer Geschichte, Religion, ihren Sorgen und ihren Fragen. Der Papst betont, dass
der Tourismus auch die Chance bietet, die großen Fragen anzugehen, die Mensch sich
überall auf der Welt stellen, in welcher geschichtlicher oder soziokulturellen Lage
sie auch sein mögen." Der Welttag des Tourismus ist eine Initiative der Vereinten
Nationen. Die UNO-Organisation veranstaltet ihn seit 1980 jährlich. (rv 27.09.06
bp)