Mit einem ökumenischen Trauergottesdienst im niedersächsischen Lathen haben heute
mehrere hundert Menschen der Opfer des Transrapid-Unglücks gedacht. Neben Angehörigen
und Vertretern der Rettungsorganisationen nahmen auch Bundespräsident Horst Köhler
und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff daran teil. Mehrere hundert Besucher
verfolgten den Gottesdienst außerhalb der Kirche. Auf eigenen Wunsch traf Köhler vor
der Gedenkfeier für gut eine halbe Stunde Angehörige der Opfer. Bei dem Unglück
auf der Transrapid-Versuchsstrecke waren am Freitag 23 Menschen getötet und zehn verletzt
worden. Die Staatsanwaltschaft vermutet menschliches Versagen, schließt aber auch
einen technischen Defekt als Ursache nicht aus. Sie hat Ermittlungen gegen alle Beteiligten
eingeleitet. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee warnte unterdessen vor einer vorschnellen
Verurteilung der Transrapid-Technik. Noch sei unklar, was den Unfall ausgelöst habe.
Zuvor hatte die Betreibergesellschaft eingeräumt, bewußt auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
verzichtet zu haben, da es sich bei der Trasse im Emsland um eine Teststrecke handle. (reuters/dw
27.09.06 bp)