„Einen Dialog in Gang bringen“ - das ist das Ziel der morgigen Islamkonferenz
nach Angaben von Innenminister Wolfgang Schäuble in einem Interview mit der Süddeutschen
Zeitung. Gleichzeitig betont er jedoch, dass die deutsche Rechtsordnung akzeptiert
und respektiert werden müsse. Er rufe die Muslime in Deutschland zur
Entwicklung repräsentativer Strukturen auf, erklärte Schäuble. Die Muslime wollten
vom Staat gleichberechtigt behandelt werden; dann müssten sie auch die organisatorischen
Voraussetzungen dafür schaffen. "Wir müssen das Menschenmögliche tun", so Schäuble,
"um Konflikte präventiv zu entschärfen, sodass sie nicht in gewalttätigen Eskalationen
ausarten." Unterdessen wiederholten einige muslimische Verbände ihre Vorbehalte
gegenüber der Konferenz; unter anderem wurde der Vorwurf laut, Schäuble habe nur jene
Muslime eingeladen, die sich durch „muslimische Frömmigkeit“ auszeichneten.
Morgen
werden 30 Vertreter der Muslime und des Staates ins Charlottenburger Schloss nach
Berlin kommen, um gemeinsam über eine Eingliederung der Muslime in Deutschland zu
diskutieren. Die Konferenz soll zu einer verbesserten religions- und gesellschaftspolitischen
Integration der muslimischen Bevölkerung beitragen. Die Veranstaltung soll der
Auftakt zu einem auf zwei bis drei Jahre angelegten Dialog zwischen dem deutschen
Staat und den in der Bundesrepublik lebenden Muslimen sein. Begleitend zur Konferenz
sollen zusätzlich Fragen der inneren Sicherheit, das Thema Antisemitismus und islamistische
Bestrebungen behandelt werden. (pm 26.09.06 ak/sis)