2006-09-23 15:17:11

Erzbischof von Algerien: Vertrauen aufbauen, Freundschaften knüpfen


Konkrete, positive Auswirkungen dieses Treffens wünscht sich der Erzbischof von Algier, Henri Teissier. In Algerien leben weniger als drei Prozent Christen. Hier wird christlich-muslimischer Dialog konkret, Tag für Tag:

„Man muss sich treffen, miteinander arbeiten für das Gemeinwohl – und wenn das Vertrauen hergestellt ist, dann kann eine Freundschaft entstehen. Wenn wir beispielsweise zusammenarbeiten, um Kindern mit Behinderung zu helfen: Wir haben Kontakt mit Eltern, mit Lehrern und so weiter. Jetzt erst verstehen die Menschen, dass wir eben Christen sind und sie Muslime, aber das wir zusammen arbeiten. Es gibt noch viele Dinge, die wir gemeinsam angehen müssen. Wenn sich erst einmal eine Freundschaft entwickelt hat, dann können wir uns den Herausforderungen stellen – Hand in Hand. Beispielsweise der Krieg im Libanon oder der Regensburger Rede und so weiter."

Papst Benedikt hat das Missverständnis seiner Regensburger Vorlesung nun mehrfach bedauert – wie wurde das in Algerien aufgenommen? Teissier dazu:

„Die Menschen sind besorgt und sagen: „Also akzeptiert uns die Kirche nicht, oder wie? Gerade in diesem Moment müssen wir uns verstärkt für den Dialog und die gemeinsame Arbeit einsetzen. Das ist meine Aufgabe in Algerien – ich habe viele Anrufe erhalten - Muslime, die mich auf ihre Veranstaltungen, Demonstrationen und Zusammenkünfte eingeladen haben. Gerade in diesem Moment wollten sie mich dabei haben. Es war eine Probe aufs Exempel: Von ihrer Seite wollten sie deutlich machen, dass sie die Beziehung und den Dialog nicht abbrechen möchten.“
Sie hörten den Erzbischof von Algerien, Henri Teissier. Er hatte gestern auf einer römischen Konferenz die Situation der Kirche in Algerien vorgestellt. (rv 23.09.06 sis)








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