2006-09-22 17:29:14

Italien: Dominikaner gehen auf die Straße
 


RealAudioMP3 Am 21. September fand der internationale Weltfriedenstag statt. 2001 hatte die UNO diesen Gedenktag – neben dem kirchlichen Friedenstag am 1. Januar - ausgerufen, um auf die Opfer von Krieg hinzuweisen und um für gewaltfreie Lösungen zu werben. In Rom fand am Abend eine ungewöhnliche Aktion statt. Der Dominikanerorden hatte zu einer Demonstration eingeladen.
Wir haben Familie im Irak. Das hat die dominikanische Familie dazu bewegt, Solidaritätsaktionen zu starten für unsere Schwestern und Brüder im Irak und in allen Ländern des Nahen Ostens, so beginnt eine Sprecherin des Ordens ihren Megaphon.Appell an die Teilnehmer der Demo.
Das Motto des Schweigemarschs „Wrap the World in Prayer for Peace“ – die Welt mit dem Gebet umgreifen. Über dreihundert Ordensfrauen und Männer in ihren charakteristischen weißen Gewändern zogen von der Piazza Venezia in einem Schweigemarsch zum Colosseum.
Manche verdutzenden Autofahrer dachten, es handle sich um eine Solidaritätsaktion für den Papst, der wegen seines missverständlichen Zitats in Regensburg weltweit von Moslems angegriffen wird. Doch eher das Gegenteil war der Fall. Am Colosseum angekommen sprachen irakische Ordensfrauen von der Verzweiflung in ihrem Land. Immer mehr Menschen würden aus dem Lande fliehen. Es werde für Christen immer schwerer, in dem Land zu überleben. Der Leiter eines Studienzentrums für christlich-islamischen Dialog in Kairo, der französische Dominikaner Jean-Jacques Perennes, stellte verbittert fest, dass durch das 5 Minuten in der Papstrede in Augsburg 50 Jahre Arbeit im christlich-islamischen Dialog zerstört zu werden drohe.
Auch dabei: der Ordensmeister selbst, der höchste Vertreter der insgesamt über 100.000 Mitglieder zählenden dominikanischen Familie Carlos Azpiroz Costa. Er appelierte an die Politik:
„Wir bitten voll Vertrauen die Verantwortlichen der Nationen, sich mehr für den Dialog einzusetzen, um eine friedlichen und dauerhafte Lösung für die Konflikte zu finden, die unsere Welt zerreißen. Wir müssen Brücken bauen statt Mauern, aufbauen statt Besetzen.“
Und am Ende stand ein friedliches Gebet – gebetet von irakischen Schwestern auf arabisch.
(rv 221096 mc)














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