2006-09-20 10:53:26

Vatikan: Selbstkritik und Toleranz


RealAudioMP3 Papst Benedikt hat bei seiner Generalaudienz heute, seinen Respekt vor dem Islam bekräftigt. Wörtlich sagte er auf deutsch: "Liebe Brüder und Schwestern!
Die heutige Audienz gibt mir Gelegenheit, mit euch Rückschau auf meinen Pastoralbesuch in Bayern zu halten. Ich danke dem Herrn, daß er mir diese unvergeßliche Reise in meine bayerische Heimat geschenkt hat, die ich erstmals als Nachfolger Petri besuchen konnte. Mein inniger Dank gilt meinen Landsleuten für die herzliche Aufnahme und vor allem den vielen, die mit Hingabe zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben.
Mit meinem Besuch wollte ich die Bande zwischen der Kirche in Deutschland und dem Stuhl Petri festigen; ich wollte die Menschen im Glauben an Jesus Christus stärken, den wir in der Gemeinschaft der Kirche bekennen. Ein besonderes Anliegen war es mir, das Verhältnis von Glaube und Vernunft und die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs sowie des Dialogs zwischen Wissenschaft und Religion aufzuzeigen. Hier bedarf es der Selbstkritik und, wie ich in München hervorgehoben habe, der Toleranz, die „die Ehrfurcht vor dem, was dem anderen heilig ist“, einschließt. Mit diesen Worten möchte ich nochmals klar meinen tiefen Respekt vor den Weltreligionen und vor den Muslimen bekunden, mit denen wir gemeinsam eintreten „für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen“ (Nostra Ætate, 3).
Die Stationen meiner Reise waren Orte, die meinen Lebensweg geprägt haben und mit denen ich verbunden bleibe: München, Altötting, Regensburg und Freising. Die bewegenden Gottesdienste, die frohen Begegnungen mit unzähligen Landsleuten und Pilgern haben mich und viele Menschen zutiefst berührt. Ich habe meine Reise, so wie einst meinen Hirtendienst im Erzbistum München und Freising, unter den Schutz der Patrona Bavariæ gestellt. Der Fürsprache Mariens, der Mutter der Kirche, vertraue ich auch meinen Petrusdienst an. Maria führt uns hin zu ihrem Sohn; sie lehre uns, dem Herrn Ohr und Herz zu öffnen, stets neu auf sein Wort zu hören und seine Botschaft der Liebe in unserer Welt zu verkünden.
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Mit diesen Gedanken und Erinnerungen heiße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die Teilnehmer an der Diözesanwallfahrt des Erzbistums Salzburg mit Erzbischof Alois Kothgasser. Liebe Freunde, wer glaubt, ist nie allein. Geben wir unseren Mitmenschen die Hoffnung weiter, die von Jesus Christus kommt, dem Erlöser der Welt. Der Herr segne euch alle!"







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