Papst Benedikt hat
bei seiner Generalaudienz heute, seinen Respekt vor dem Islam bekräftigt. Wörtlich
sagte er auf deutsch: "Liebe Brüder und Schwestern! Die heutige Audienz gibt mir
Gelegenheit, mit euch Rückschau auf meinen Pastoralbesuch in Bayern zu halten. Ich
danke dem Herrn, daß er mir diese unvergeßliche Reise in meine bayerische Heimat geschenkt
hat, die ich erstmals als Nachfolger Petri besuchen konnte. Mein inniger Dank gilt
meinen Landsleuten für die herzliche Aufnahme und vor allem den vielen, die mit Hingabe
zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben. Mit meinem Besuch wollte ich die
Bande zwischen der Kirche in Deutschland und dem Stuhl Petri festigen; ich wollte
die Menschen im Glauben an Jesus Christus stärken, den wir in der Gemeinschaft der
Kirche bekennen. Ein besonderes Anliegen war es mir, das Verhältnis von Glaube und
Vernunft und die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs sowie des Dialogs zwischen
Wissenschaft und Religion aufzuzeigen. Hier bedarf es der Selbstkritik und, wie ich
in München hervorgehoben habe, der Toleranz, die „die Ehrfurcht vor dem, was dem anderen
heilig ist“, einschließt. Mit diesen Worten möchte ich nochmals klar meinen tiefen
Respekt vor den Weltreligionen und vor den Muslimen bekunden, mit denen wir gemeinsam
eintreten „für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter
und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen“ (Nostra Ætate,
3). Die Stationen meiner Reise waren Orte, die meinen Lebensweg geprägt haben und
mit denen ich verbunden bleibe: München, Altötting, Regensburg und Freising. Die bewegenden
Gottesdienste, die frohen Begegnungen mit unzähligen Landsleuten und Pilgern haben
mich und viele Menschen zutiefst berührt. Ich habe meine Reise, so wie einst meinen
Hirtendienst im Erzbistum München und Freising, unter den Schutz der Patrona Bavariæ
gestellt. Der Fürsprache Mariens, der Mutter der Kirche, vertraue ich auch meinen
Petrusdienst an. Maria führt uns hin zu ihrem Sohn; sie lehre uns, dem Herrn Ohr und
Herz zu öffnen, stets neu auf sein Wort zu hören und seine Botschaft der Liebe in
unserer Welt zu verkünden. * * * * * Mit diesen Gedanken und Erinnerungen heiße
ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die
Teilnehmer an der Diözesanwallfahrt des Erzbistums Salzburg mit Erzbischof Alois Kothgasser.
Liebe Freunde, wer glaubt, ist nie allein. Geben wir unseren Mitmenschen die Hoffnung
weiter, die von Jesus Christus kommt, dem Erlöser der Welt. Der Herr segne euch alle!"