"Große Rhetorik" dürfe nicht das letze Wort haben. Das sagte der Grazer Diözesanbischof
Egon Kapellari gestern im ORF. Der Papst sei keiner, der Öl ins Feuer gießt oder Gräben
aufreißt. "Wer in Europa lebt, weiß, dass der Papst kein Scharfmacher ist und war",
so Kapellari. Bei der Rede mit den umstrittenen Passagen habe es sich sich um einen
Vortrag auf hohem Niveau gehandelt, was in asiatischen Ländern offenbar schwer vermittelbar
sei. Der Papst sei in Bayern auch wiederholt für den Islam eingetreten. Es wäre die
Bringschuld islamischer Führer in der Türkei und in Ägypten, den Menschen zu erklären,
dass diechristlichen Kirchen in Europa den Muslimen sehr entgegenkommen, so Kapellari.
Alle Weltreligionen stünden vor der Frage, wie sie sich gegenüber der Vernunft und
in der Frage der Gewalt verhalten.(kathpress 19.09.06 bp)