Die katholischen Bischöfe
in der Türkei setzen ihre Planungen für den Papstbesuch Ende November fort. Es gebe
gerade mit Blick auf die Klarstellungen aus dem Vatikan keinen Grund, dass der Papst
nicht vom 28. November bis 1. Dezember an den Bosporus reisen könne, hieß es am Montag
von Seiten der Bischofskonferenz. Die Äußerungen des Papstes waren in der Türkei auf
breite Kritik gestoßen, doch stellte die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan klar, dass sie an der geplanten Papst-Reise festhalten wolle. Die Proteste
dauern indes an. Mitarbeiter des Religionsbüros haben gar einen Strafprozess und die
Verhaftung des Papstes gefordert, sobald er türkischen Boden betritt. Wir haben
mit Samir Khalil Samir gesprochen, Islamkenner und ägyptischer Jesuit: "Diplomatische
Fehler oder politische Fehler kann man verbessern. Aber die Linie ist doch die einzige
Linie. Wir sind doch keine Kinder. Bei Kindern kann ich sagen: Nein, nein, das sagt
man besser nicht. Er denkt, dass die Muslime, und so ist es auch, erwachsene Gläubige
sind. Leider nicht alle. Wie es auch bei den Christen nicht alle sind." (rv
19.09.06 bp)