2006-09-19 13:46:58

Zur Erinnerung: Die Papst-Vorlesung in Regensburg


RealAudioMP3 Die Reaktionen auf die Papst-Rede an der Regensburger Universität haben ungeahntes Ausmaß erlangt. Rückblickend sei gesagt: Es war eine Begegnung mit Wissenschaftlern in der Aula der Universiät, Benedikt XVI. hat an alter Wirkungsstätte eine Vorlesung, einen akademischen Vortrag gehalten, im Stil des Professors, in der dem akademischen Vortag eigenen Struktur. In den abschließenden Überlegungen sagte Benedikt XVI. selbst zu Sinn und Ziel: Vernunft und Glaube dürfen einander nicht ausschließen:

"In diesem Sinn gehört Theologie nicht nur als historische und humanwissenschaftliche Disziplin, sondern als eigentliche Theologie, als Frage nach der Vernunft des Glaubens an die Universität und in ihren weiten Dialog der Wissenschaften hinein. Nur so werden wir auch zum wirklichen Dialog der Kulturen und Religionen fähig, dessen wir so dringend bedürfen. In der westlichen Welt herrscht weithin die Meinung, allein die positivistische Vernunft und die ihr zugehörigen Formen der Philosophie seien universal. Aber von den tief religiösen Kulturen der Welt wird gerade dieser Ausschluß des Göttlichen aus der Universalität der Vernunft als Verstoß gegen ihre innersten Überzeugungen angesehen. Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen. ... Der Westen ist seit langem von dieser Abneigung gegen die grundlegenden Fragen seiner Vernunft bedroht und kann damit nur einen großen Schaden erleiden. Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe – das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. „Nicht vernunftgemäß (mit dem Logos) handeln ist dem Wesen Gottes zuwider“, hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden, ist die große Aufgabe der Universität."

(rv 19.09.09 bp)







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