2006-09-19 18:23:40

D: Zentralat der Muslime hofft auf Entspannung


RealAudioMP3 Die Proteste in der islamischen Welt gegen Papst Benedikt XVI. und seine Äußerungen zum Islam halten an. Trotz der persönlichen Klarstellungen des Papstes vom Sonntag forderten muslimische Gruppen eine weiter gehende Entschuldigung. In Gaza und Nablus wurden Brandbomben auf christliche Kirchen geworfen, in weiten Teilen Indiens steckten Demonstranten erneut Papstpuppen in Brand. Nach Anschlagsdrohungen im Internet wurden die Sicherheitsvorkehrungen für Kirchen und kirchliche Einrichtungen in Italien verschärft. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hofft jedoch auf Entspannung. Nach der Papst-Erklärung vom Sonntag sagte der Pressesprecher des Zentralrats, Mounir Azzaoui:
"Die Klarstellung von Papst Benedikt sind ein wichtiger Schritt gewesen, um zu zeigen, dass der Vatikan nicht die Konfrontation mit dem Islam sucht."
Entrüstet habe vor allem, dass der Papst das umstrittene Zitat aus dem Mittelalter unkommentiert stehen gelassen habe: "Wir hätten uns mehr gewünscht, dass er etwas mehr Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt hätte, gerade in diesen Zeiten, die sehr angespannt sind und diese Äußerung in einen größeren Kontext gestellt hätte."
Die gewaltsamen Ausschreitungen, die Androhungen einer Scharia, die Morddrohungen seien allerdings in keiner Weise gerechtfertigt, so Azzaoui:
"Wir verurteilen die Androhungen von Gewalt gegen Papst Benedikt aufs Schärfste, die sind durch überhaupt nichts zu rechtfertigen. Das wirft auch ein schlechtes Licht auf den Islam. Das Problem ist nur, diese Zeiten sind sehr angespannt, und differenzierte Äußerungen fallen da oftmals unter den Tisch."
(rv/domradio 19.09.06 bp)










All the contents on this site are copyrighted ©.