2006-09-18 12:58:27

Weiter Proteste gegen Papstäußerungen


In der muslimischen Welt halten die Proteste gegen als islamfeindlich verstandene Papstäußerungen an. Trotz der persönlichen Klarstellung von Benedikt XVI. gestern rief der einflussreiche Muslim-Führer Jusuf el Karadawi im Golfstaat Katar für den kommenden Freitag zu einem "Tag des friedlichen Zorns" auf. Dabei mahnte er im Fernsehsender "El Dschasira", die Proteste müssten gewaltfrei bleiben. Auch in Indien, Pakistan und Indonesien forderten muslimische Gruppen eine weiter gehende Entschuldigung des Papstes. Nach Korrespondentenberichten zündeten rund 500 Demonstranten in der irakischen Stadt Basra eine Puppe an, die den Papst darstellen sollte. Dabei forderte die Menge eine deutlichere Entschuldigung von Benedikt XVI., der den Propheten Mohammed beleidigt habe.

Für die palästinensische Hamas betonte ein Sprecher, die Klarstellungen des Papstes könnten nicht als Entschuldigung verstanden werden. El Dschasira veröffentlichte auf seiner Internetseite eine Karikatur, bei der Benedikt XVI. die von seinem Vorgänger Johannes Paul II. frei gelassene Friedenstauben des Dialogs mit einem Gewehr vom Himmel schießt. Überschrieben ist die Karikatur mit "Die Ära des neuen Vatikan".

In New York rief die neue Präsidentin der UNO-Vollversammlung, Haja Rasched el Chalifa, allgemein zur Versöhnung auf. Ohne den Papst zu erwähnen, forderte sie, die Religionsführer sollten den Dialog fortsetzen und Gegensätze überwinden helfen.

(kna 180906 mc)








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