2006-09-18 14:46:43

Serbien: "Gemeinschaft" von Katholiken und Orthodoxen


RealAudioMP3 Die Beziehungen zwischen Vatikan und Orthodoxie sollen weiter vorangehen. Nach sechsjähriger Pause hat am Montag in Belgrad die Gemischte Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche ihre Arbeit aufgenommen. 60 Mitglieder gehören ihr an, den Vorsitz haben Kurienkardinal Walter Kasper vom päpstlichen Einheitsrat und Metropolit Ioannis von Pergamon für das Ökumenische Patriarchat.


Benedikt XVI. hatte die Wiederaufnahme dieses theologischen Dialogs positiv hervorgehoben. Das Thema: die Koinonia, Gemeinschaft. Die hat zwei Dimensionen, sagte der Papst bei der Feier der ökumenischen Vesper im Regensburger Dom:


"Unsere Koinonia ist zunächst Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist; sie ist die vom Herrn durch seine Menschwerdung und die Geistsendung ermöglichte Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott selbst. Diese Gottesgemeinschaft schafft dann auch die Koinonia untereinander, als Teilhabe am Glauben der Apostel und so als Gemeinschaft im Glauben, die sich in der Eucharistie verleiblicht und über alle Grenzen hin die eine Kirche baut (vgl. 1 Joh 1, 3). Ich hoffe und bete, daß diese Gespräche fruchtbar sind und daß die uns verbindende Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott, die Gemeinschaft in dem von den Aposteln überlieferten Glauben sich vertieft und zu jener vollen Einheit reift, an der die Welt erkennen kann, daß Jesus Christus wahrhaft der Gesandte Gottes, Gottes Sohn ist, der Heiland der Welt (vgl. Joh 17, 21). „Damit die Welt glaube“, müssen wir eins sein: Der Ernst dieses Auftrags muss unseren Dialog beseelen."

 
Die theologische Dialogkommission war 1979 gegründet worden, in den 90-er Jahren traten Schwierigkeiten auf, beim letzten Treffen im Jahr 2000 in Baltimore konnten sich die Miglieder nicht auf ein gemeinsames Schluss-Dokument zur Frage der mit Rom unierten Ostkirchen einigen. Zur Wiederaufnahme des theologischen Dialogs hatte sich vergangenen Dezember ein panorthodoxes Treffen unter Leitung des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in Istanbul entschlossen.
 
Der Papst hatte in Regensburg vor allem das gemeinsame Glaubenszeugnis und die "unfragmentierte" Weitergabe des Gottesbildes aller Christen betont. Als positive Wegmarken in der Ökumene nannte Benedikt neben dem Treffen in Belgrad auch die Unterschrift des Weltrats der Methodisten für die gemeinsame Rechtfertigungserklärung.
(rv 19.09.06 bp)







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