Zu einer Einwandererpolitik
mit Augenmaß hat der Vatikan aufgerufen. Der päpstliche Beobachter bei der UNO, Erzbischof
Celestino Migliore, nahm in diesen Tagen in New York an einer Konferenz der UNO-Vollversammlung
zum Thema Migration teil. Dabei nannte er fünf Vorschläge des Vatikans zu diesem Thema:
"Vor allem hat jede Person das Recht auf halbwegs gute Lebens- und Arbeitsbedingungen
im eigenen Land, um nicht zum reinen Überleben auswandern zu müssen. Wenn diese Bedingungen
aus bestimmten Gründen - nicht unbedingt aus Schuld des Staates - nicht gegeben sind,
haben sie das Recht, auszuwandern, um Hilfe für sich und ihre Familien zu finden.
Drittens haben die souveränen Staaten das Recht, ihre Grenzen zu kontrollieren und
diese Migrationsflüsse zu regulieren. Dieses Recht muß aber gleichen Schritt halten
mit der Pflicht zur Solidarität. Flüchtlinge, die Asyl suchen, müssen Schutz erhalten.
Und fünftens darf auch den so genannten illegalen Migranten der Respekt ihrer Würde
und ihrer fundamentalen Rechte nicht vorenthalten werden." Erzbischof Migliore
rief die Staaten dazu auf, die internationalen Konventionen zum Recht von Einwanderinnen
und ihren Familien zu respektieren. Vor allem Frauen seien auch Opfer des Menschenhandels
- darum brauche der Westen für weibliche Einwanderer "eine neue Sensibilität". (rv
17.09.06 sk)