Bewaffnete Männer haben heute in einem Krankenhaus der Hauptstadt Mogadischu eine
katholische Ordensfrau getötet. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen. Die etwa
70-jährige, aus Italien stammende Ordensfrau habe schon seit vielen Jahren in Somalia
humanitäre Arbeit geleistet. Zusammen mit ihr starb ein Leibwächter. Gestern hatte
ein wichtiger Moslemvertreter in Mogadischu dazu aufgerufen, sich an der Kirche für
die Papstäußerungen zum Islam zu rächen. Beobachter in Mogadischu sehen einen Zusammenhang
zwischen dem Mord an der Ordensfrau und dem Streit um die Äußerungen Benedikts. Das
italienische Außenministerium hat heute den Mord an der Ordensfrau bestätigt, aber
ihren Namen noch nicht veröffentlicht. Der Leiter des vatikanischen Pressesaals, Pater
Federico Lombardi, spricht von einer "furchtbaren Tat" und hofft, dass sie ein "Einzelfall"
bleiben wird. Der Vatikan sehe die derzeitige "Welle des Hasses" mit Sorge und hoffe,
dass sie keine "ernsthaften Konsequenzen für die Kirche in der Welt" nach sich ziehen
werde. Die spanische Nachrichtenagentur EFE berichtet, dass die zwei Attentäter
inzwischen festgenommen worden seien. Das habe ein Vertreter des Verbands islamischer
Gerichtshöfe bekanntgegeben. (ansa/ afp/efe 17.09.06 sk)