2006-09-16 13:18:30

Türkei: Entschuldigung gefordert


Die staatliche Religionsbehörde (Diyanet) hat eine Entschuldigung von Papst Benedikt XVI. gefordert. Die Äußerungen des Papstes über den Islam und den Propheten Mohammed müssten zurückgenommen werden, so der Chef der Behörde, Ali Bardakoglu, gegenüber der Nachrichtenagentur "Anadolu". Der Papst habe eine "Kreuzfahrer-Mentalität" an den Tag gelegt, kritisierte Bardakoglu. Der Streit um die Äußerungen Benedikts XVI. belastet damit schon jetzt die Atmosphäre vor dem für Ende November geplanten Papst-Besuch in der Türkei. Es gibt aber keine Anzeichen, dass der Heilige Stuhl die geplante Reise absagen will.
Auch in türkischen Medien wurde Benedikt kritisiert. Die auflagenstarke Zeitung "Hürriyet" titelte mit der Feststellung, Benedikt XVI. habe "den radikalen Islam abgekanzelt", das Massenblatt "Sabah" schrieb dagegen "Taktloser Papst" auf ihrer Titelseite. Benedikt XVI. habe vor seinem bevorstehenden Türkei-Besuch "hasserfüllte, auf den Propheten Mohammed zielende Äußerungen eines byzantinischen Kaisers zu einem aktuellen Thema gemacht". Von einem "groben Schnitzer" des Papstes war auch im "Vatan" die Rede. Als "gefährliche Kommentierung des islamischen Glaubens" wertete die gemäßigt-islamische Zeitung "Zaman" den Vortrag des Papstes. Mit seinen Äußerungen habe er "die Muslime betrübt und die Vorurteile in der deutschen Gesellschaft verstärkt".
(kathpres 160906 mc)








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