Von einer "Verleumdungskampagne" hat die "Organisation der Islamischen Konferenz"
(OIC) gesprochen, die im saudiarabischen Jeddah tagte. In einer Erklärung heißt es,
der Papst habe behauptet, der Islam sei vor allem durch Blutvergießen und Gewalt verbreitet
worden. Dies stehe in krassem Widerspruch zum Ruf des Propheten Mohammed, der ein
"Prophet der Gnade für die gesamte Menschheit" sei. Man hoffe, dass diese Kampagne
nicht der Prolog für eine neue Politik des Vatikans gegenüber dem Islam ist, besonders
nach den vielen Jahrzehnten des Dialoges, der die Kleriker des Vatikans und die führenden
Denker und Religionsgelehrten der Muslime einander näher gebracht habe.
Die
einflussreiche Muslim-Bruderschaft in Ägypten hat die islamische Welt zum Protest
gegen Papst Benedikt XVI. aufgerufen. Der Leiter der Bruderschaft, Mohamed Mahdi Akef,
forderte eine Entschuldigung des Papstes für dessen Äußerungen. Er rief alle muslimischen
Staaten dazu auf, mit dem Abbruch ihrer Beziehungen zum Heiligen Stuhl zu drohen,
sollte der Papst seine Äußerungen nicht zurücknehmen. (kathpress 160806)