Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter erinnerte bei der abschließenden Pressekonferenz
nach Abflug der Papstmaschine an „bewegende Tage, erfüllt von großer Freude“: „Die
Begeisterung war von Anfang an da und man hat gemerkt, dass der Besuch des Papstes
in den Herzen der Menschen angekommen war. Man hat auch gemerkt, dass der Papst sich
von der ersten Minute an zu Hause gefühlt hat.“ Die große Begeisterung der Bevölkerung
zeige auch die große Akzeptanz des Papstamtes: „Der Papst hat uns bei seinen Begegnungen
gezeigt, dass er den Menschen nahe sein will. Er hätte das gerne noch viel mehr getan.
… Sehr beeindruckend war die Vesper im Dom mit den Kommunionkindern, diese Unbeschwertheit
der Kinder… Die Kirche lebt, und sie ist jung. Das haben wir hier wieder erlebt. Vielleicht
haben manche gestaunt, dass sie so jung ist.“ Ausdrücklich dankte Wetter allen,
die an der Organisation beteiligt waren, und dem Staat. Ausdrücklich nannte er auch
die Medien, durch sie hätte die Bayernreise des Papstes weltweite Bedeutung erhalten. “Wir
leben vom Ja, nicht vom Nein. Das ist eine durchgehende Perspektive, die sich bei
seinen Predigten gezeigt hat. In den Mittelpunkt stellt er die Gottesfrage, weil er
besorgt ist um unsere Zukunft in einer säkularen Welt. Unser Glaube, mit dem wir Gott
in unser Leben hereinlassen, hat eine soziale Dimension. … Die Inhalte, die der Papst
gesagt hat, sind keine spezifisch bayerische Probleme, das sind Fragen, die weltweit
gelten.“ Das Motto der Konferenz: „Wovon das Herz voll ist, läuft das Herz über.“
Kardinal Wetter war von der letzten Begegnung in Freising besonders beeindruckt: „Es
war doch eine sehr nette Art, wir sind sicher, dass die Verbundenheit, die der Heilige
Vater mit uns und unserem Land gezeigt hat, die bleibt. Sein Wappen zeigt es uns:
Der Freisinger Mohr ist ein Römer geworden.“ Was bleibt von diesem Besuch? Kardinal
Wetter blieb realistisch: „Es wird keine Massenbekehrungen geben, aber wenn wir
auf die große Beteiligung blicken, dann hat dieser Besuch eine Tiefenwirkung, die
nicht morgen und übermorgen wieder vorbei ist. Ich erwarte mir also eine Verlebendigung
und eine Ermutigung zu einem glaubwürdigen Christuszeugnis.“ (rv 14.09.06 bp)