2006-09-10 08:30:31

D: Gebetsnacht in München
 


RealAudioMP3 Das Gebet an der Mariensäule war nur der Auftakt des Papstbesuchs in Bayern. Sonntag Vormittag feiert er die erste große Messe auf dem Messegelände in Riem. An die 300.000 Menschen werden erwartet. Seit Wochen arbeitete die Erzdiözese München und Freising an der geistlichen Vorbereitung. Schließlich soll der Besuch Benedikts ein religiöses Erlebnis und Ereignis sein. Hier ein Bericht von Birgit Pottler:
„Bei uns, bei den Pfadfindern ist die Stimmung sehr gut. Wir freuen uns…“
Sie freuen sich auf den Papst und vor allem auf die Nacht, eine Nacht des Gebets. Das erzählt Stammesleiter Andreas aus München. Tagsüber standen sie an den Zugangsstraßen zum Marienplatz und versorgten Pilger mit Fahnen, Liedheften und den nötigsten Informationen:
„Das Katholischsein ist sehr unterschiedlich. Die Pfadfinder haben den Satz ,Glauben in der Tat’. Das versuchen wir auch umzusetzen, indem wir den Pilgern den Weg weisen, indem wir einfach da sind, ansprechbar sind. Auch das ist ein Beitrag, den wir hier zum Katholischsein, zum Kirche sein leisten.“
Ein anderer Beitrag ist die Nacht des Gebets. Bis spät in die Nacht sind die Innenstadtkirchen Münchens geöffnet, laden ein zum stillen Gebet für eines der Hauptanliegen des Papstes, die Versöhnung in der Welt. Auch das Grab des Seligen Rupert Mayer, von den Nationalsozialisten verfolgter und vom Papst sehr verehrter Priester, ist bis Mitternacht geöffnet.
„Wir Pfadfinder machen’s pfadfinderisch, wir machen eine Abendrunde mit Lagerfeuer. Unser Bild von Kirche ist so ähnlich wie Gemeinschaft am Lagerfeuer. Das haben wir zu Grunde gelegt.“
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat zur Jugendnacht geladen. Mit Taizé-Gesängen, Gottesdiensten verschiedenster Art, auch Beichtgelegenheiten und vor allem in Gemeinschaft stimmen sich an die Tausend Jugendliche aus verschiedenen deutschen Diözesen auf die Papstmesse am Sonntag ein. Rund 800 wollen dann die rund zehn Kilometer zum Messegelände zu Fuß durch die Nacht pilgern. Ist das die neue Papstbegeisterung der Jugend? Das öffentliche Sterben von Johannes Paul II. hat viele Menschen in den Bann gezogen, auch Junge. Davon ist Stammesleiter Andreas überzeugt.
„Das zieht nach wie vor, das ist auch, glaube ich noch präsent. Wo es jetzt weiter hingeht, das werden wir sehen. Da müssen wir uns auch überraschen lassen, was vom Papst gesagt wird.“
Die Jugendgruppen kommen bei weitem nicht nur aus Bayern. Sogar eine Gruppe aus Rumänien wird erwartet. Vor allem sind sie aber aus den anliegenden Bundesländern gekommen, so auch Daniel aus dem Bistum Fulda:
„Ich denke, für die Arbeit in der Gemeinde, gerade wenn man mit der Gruppe hier ist, bekommt man Auftrieb…“
Daniel wäre wohl auch nach Stuttgart, Mainz oder Berlin gefahren. Der Papst kommt nach Deutschland, da muss man hin:
„Also gut, es heißt, es ist ein Heimatbesuch. Ich denke auch, dass es ganz viel mit seiner Heimat zu tun hat, und dass es für ihn selbst wichtig ist, dass er hier ist. Denn wenn man so ein hohes Amt oder auch so eine schwierige Aufgabe hat, ist es ganz wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Menschen seiner Heimat, die man kennt, auch hinter einem stehen und alles mittragen. Und ich glaube, das kann dieser Besuch dem Papst auch zeigen.“
(rv 09.09.06 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.